Ingenieurbüro Lackenbauer

Kinderkrippe Markt Schwaben

(c)Architekturwerkstatt Vallentin, Fotograph Jakob Kanzleiter

Neubau einer Kinderkrippe mit vier

Kindergruppen im Passivhausstandard

Bauherr:  Markt Schwaben

Architekt: ArchitekturWerkstatt Vallentin GmbH

Fertigstellung: 2013



Text der Gemeinde Markt Schwaben

Architektur und Nachhaltigkeit - Kinderkrippe in Markt Schwaben als Passivhaus-Öko-Plus

 

Aufgrund des steigenden Bedarfes an Kinderbetreuung für junge Familien, hat der Markt Markt Schwaben auf seinem Gründstück im rückwärtigen Bereich zwischen Erdinger Straße und Hanslmüllerweg eine Kinderkrippe mit vier Gruppen für die Allerkleinsten Gemeindemitglieder errichtet. Hierbei ist der Markt vorbildlich auf die Belange von Klimaschutz und Nachhaltigkeit eingegangen. Das Gebäude wurde als ein „Passivhaus-Öko-Plus" errichtet und erfüllt die Energieeinsparziele des Landkreises Ebersberg und weist zudem eine hervorragende Anschaffungs- und Unterhaltskostenbilanz auf.

Einen Lebensraum für Kinder zu schaffen, war das Hauptaugenmerk des Entwurfes der ArchitekturWerkstatt Vallentin aus Dorfen. Die Kinder und Betreuerinnen sollen sich in dem neuen Gebäude wohlfühlen und auch den Garten intensiv nutzen und genießen können.

Auf dem Grundstück hat sich ein für die Kleinkinder optimal geeigneter eingeschossiger Baukörper, der mit seinen abgerundeten Formen ein einladendes Erscheinungsbild ausstrahlt, entwickelt. Mit seiner prägnanten Gebäudeskulptur schafft er einen neuen einprägsamen Ort. Ohne Treppen zu überwinden, können sich die Kinder in ihrer Krippe und in dem Garten barrierefrei bewegen. 

Gleich am Eingang sorgt das großzügige Vordach für Schutz und ist gleichzeitig eine Geste der Geborgenheit. In einem Nebenraum können Fahrräder und Kinderwägen abgestellt werden. Über einen Windfang gelangt der Besucher sofort in einem weitläufigen Spielbereich im Inneren des Gebäudes, der mit einem Dachaufsatz mit natürlichem Tageslicht versorgt wird. An diesen großen zentralen Raum sind alle anderen Räume angeordnet. Hier befinden sich auch die Garderoben für die Kinder, und etwas abgewandt, der Aufenthaltsbereich für die Erwachsenen.

Alle Aufenthalts- und Ruheräume, sowie ein Mehrzweckraum sind nach Süden zum Garten hin orientiert. Jeweils zwei Gruppen teilen sich einen Ruheraum und einen Sanitärbereich. Mit diesem „Trick" konnten diese Räume größer ausfallen, Leitungsführungen und technische Ausrüstung konnten zusammengefasst werden. Alle Gruppenräume sind mit großzügigen Verglasungen und Öffnungen versehen. So kann hier der Garten zu allen Jahreszeiten erlebt werden.

Eine schlanke vorgelagerte Terrasse dient als Verbindung von Innen nach Außen und kann als überdachter Spielbereich genutzt werden. Im Sommer spendet sie die nötige Verschattung der Räume. Die zur Versorgung dienenden Räume, wie Küche, Leiterinnenzimmer, Personalraum und Technikraum sind im Norden angeordnet und können bei Bedarf auch von Außen erreicht werden.

Die neue Kinderkrippe ist so energieeffizient, dass sie ohne ein herkömmliches Heizungssystem auskommt. Mit einer sehr gut gedämmten Hülle, großzügigen Verglasungen und einer Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wird die Behaglichkeit weitgehend ohne aktive Energiezufuhr erreicht.

Im Vergleich zu einem Neubau in Niedrigenergiebauweise benötigt das Passivhaus nur ein Fünftel der Energie und hat damit auch entsprechend weniger CO²-Emissionen. Bei Bestandsgebäuden beträgt der Unterschied ein Zehntel der Heizenergie. Der geringe Restenergiebedarf der Kinderkrippe wird über einen Anschluss vom Gasnetz eingespeist. Der Passivhausstandard wird neben der Energieeffizienz zu einem sehr angenehmen und ausgeglichenen Raumklima beitragen. Im Winter wird das vor allem durch die gut gedämmte Hülle und die solaren Einträge der Verglasungen erreicht, im Sommer schafft die vorgelagerte Terrasse vor den großen Verglasungen ein angenehmes Innenklima.